Der Hoppknick

 

Der HoppknickDer Essener Schriftsteller Myk Jung ist bekennender Fan der Werke von JRR Tolkien und deshalb kann man sicher sein, dass eine von ihm verfasste Parodie auf das stilbildende Fantasyepos mit dem nötigen Respekt ausgestattet ist. Dies soll allerdings nicht heißen, dass der Gothic-Poet in Ehrfurcht vor seinem Idol erstarrt. Seine Verulkung des epischen Stoffes ist saukomisch, rotzfrech, auf zeitgemäße Art klamaukig und herrlich verschroben.

Mit "Der Herr der Ohrringe" hat Myk Jung vor Jahren das Hauptwerk des Vaters der modernen Fantasyliteratur auf die Schippe genommen – mit dem Segen der kritischen Deutschen Tolkien-Gesellschaft übrigens. Nun legt er mit der Vorgeschichte nach: "Der Hobbknick – Die Abenteuerfahrt des Bilbord Beutelkinn: Dorthin und so schnell wie möglich wieder zurück."

Die Story ist satirisch verfremdet, aber natürlich dennoch allgemein bekannt: Eines schönen Tages erhält Bilbord Beutelkinn, ein unscheinbarer Hobbknick aus dem Flauen Land, überraschenden Besuch vom Zauberer Ganzhalb dem Grauen und dreizehn Lendhenzwergen. Gemeinsam bricht man auf zum Berg Erigor, wo sie dem drachengleichen Feuerschmetterling Shnaub das ihnen lang zuvor geraubte Gold entreißen wollen. Ein gefahrvolle Reise voller unerwarteter Hindernisse, launischer Sprachverirrungen und etlicher Mördergags nimmt ihren Lauf.

Myk Jung ist mit seinem neuen Werk abermals eine spaßig-profunde Mischung aus Spoof und Hommage gelungen. Oxford-Sprachprofessor Tolkien hätte den Wortwitz mit Sicherheit zu würdigen gewusst.

Titel: Der Hobbknick
Autor. Myk Jung
Belletristik, Fantasy, Parodie
Klappenbroschur, 13 x 20 cm
ca. 255 Seiten, 14,90 €
ISBN 978-3-95537-002-2
Herbst 2012, Plöttner Verlag

(Text: Harry M. Liedtke)